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Naturgefahrenportal gestartet: Bevölkerung besser auf extreme Naturereignisse vorbereiten

Neues Portal des Deutschen Wetterdienstes informiert zu Naturgefahren und Folgen

Offenbach, 11. April 2025 – Der Deutsche Wetterdienst (DWD) meldet die Liveschaltung des neuen „Naturgefahrenportal“ zum Freitag, 11. April 2025. In diesem Internetportal können sich Bürgerinnen und Bürger jederzeit aktuell über mögliche Naturgefahren wie Hochwasser oder Sturmflut an ihrem Wohn- oder Aufenthaltsort in Deutschland informieren.

Zum offiziellen Start des Portals war Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr sowie Bundesminister der Justiz, vor Ort in der DWD-Zentrale in Offenbach am Main und betonte die Bedeutung für die Gesellschaft: „Das Naturgefahrenportal ist ein Vorzeigebeispiel für die nutzerfreundliche Aufbereitung öffentlicher Daten. Erstmals bündeln wir an zentraler Stelle sämtliche Frühwarnungen sowie Lage- und Vorsorgeinformationen zu wetterbedingten Naturgefahren, über die wir in Deutschland verfügen. Angesichts der föderalen Hürden in unserem Land zeigt das Naturgefahrenportal beispielhaft, wie Bundes- und Landesbehörden zusammenarbeiten können und sollten, um bürgerfreundliche Angebote zu schaffen. Gerade bei der Digitalisierung sei es wichtig, von Grund auf neu zu denken, bestehende Strukturen zu hinterfragen und an innovativen, einfach zugänglichen und praktischen Lösungen zu arbeiten. Mein besonderer Dank gilt dem Deutschen Wetterdienst für die Entwicklung der Plattform und jenen Bundesländern, die bereits beim Naturgefahrenportal dabei sind. Unser Ziel ist es, das Datenportal kontinuierlich auszubauen und die Nutzung öffentlicher Daten weiter zu verbessern.“

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Screenshot der Startseite des Naturgefahrenportals © DWD

Stellvertretend für die Bundesländer, mit denen das Naturgefahrenportal in enger Abstimmung entwickelt wurde, nahm Petra Berg, Ministerin für Umwelt, Klima, Mobilität, Agrar und Verbraucherschutz sowie Justizministerin des Saarlandes, an der Veranstaltung teil.

„Das Naturgefahrenportal ist für uns alle von großer Bedeutung. Es trägt dazu bei, die notwendige Sensibilisierung und damit die Eigenvorsorge der Bevölkerung zu verbessern. Die Entwicklung des Portals war und ist beim DWD sehr gut platziert, da hier verschiedene meteorologische Inhalte, wie Niederschlag, Hagel, Glatteis, Hitze vorliegen und diese wiederum oft wichtige Grundlagendaten für weitere Fachinformationen darstellen,“ so Berg in ihrem Grußwort.

Die zunehmende Häufigkeit und Intensität von Extremwetterereignissen infolge des Klimawandels spielte für die Entwicklung des Naturgefahrenportals eine entscheidende Rolle. Ereignisse wie die verheerende Flut im Ahrtal im Jahr 2021, die zahlreiche Menschenleben forderte und immense Sachschäden verursachte, verdeutlichen die Wichtigkeit solcher Maßnahmen.

„Mit dem Naturgefahrenportal stellen wir eine zentrale Plattform bereit, die aktuelle Warnungen, wissenschaftlich fundierte Analysen und Prognosen zu Wetter- und Naturgefahren in Deutschland bündelt. Es macht Informationen nicht nur leicht zugänglich, sondern bereitet sie auch verständlich auf. Denn Warnungen allein reichen nicht – sie müssen auch verstanden und richtig eingeordnet werden, um wirksame Maßnahmen und frühzeitiges Handeln zu ermöglichen“, so Prof. Dr. Sarah Jones, Präsidentin des DWD in ihrem Statement.

Um das Portal zu realisieren, wurde 2024 das DWD-Gesetz geändert. Diese Änderung schaffte die Rechtsgrundlage dafür, dass der DWD die Bevölkerung besser vor Gefahren durch Extremwetter warnen und das Naturgefahrenportal betreiben kann.

Ein zentraler Anlaufpunkt für Naturgefahren

Das Naturgefahrenportal fasst Warnungen und Informationen verschiedener Institutionen zusammen. Derzeit sind in einer ersten Ausbaustufe folgende Warnungen integriert:

  • Wettergefahren des DWD (u.a. Gewitter, Starkregen, Hitze)
  • Hochwasserwarnungen aller Bundesländer über das Länderübergreifende Hochwasserportal (LHP)
  • Sturmflutwarnungen des Bundesamts für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH)
  • Bevölkerungsschutz-Warnungen der verschiedenen Katastrophenschutzbehörden über das Modulare Warn-System (MoWaS) des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe

Aktuell liegt der Fokus auf dem Bereich Wettergefahren und hydrologische Gefahren wie Hochwasser und Sturmflut. Geplant ist, das Portal in Zukunft schrittweise um das gesamte Spektrum der Naturgefahren wie Ozonbelastung, Waldbrände, Dürre, Lawinen oder Erdbeben zu erweitern.

Nutzerfreundliche Navigation und barrierefreie Warnungen

Das Naturgefahrenportal stellt Lage- und Vorsorgeinformationen sowie Warnungen in einem einheitlichen und möglichst barrierefreien Format bereit. Eine interaktive Karte zeigt aktuelle Warnungen in vier Farbstufen von Gelb über Ocker und Rot bis Violett. Nutzerinnen und Nutzer können Warnkategorien individuell ein- und ausblenden sowie spezifische Orte oder Adressen suchen, um gezielt Informationen zu erhalten.

Gefahren und Risiken einschätzen

Ein weiterer zentraler Bestandteil des Portals ist die Rubrik „Gefahren und Risiken“. Hier sind Karten zur Einschätzung der potenziellen Gefährdung, etwa bei Hochwasser oder Starkregen, verfügbar. Diese Karten basieren auf den Informationsangeboten der Länder oder des Bundes, die in die einheitliche Darstellung des Naturgefahrenportals überführt wurden. Damit soll den Nutzenden die Möglichkeit gegeben werden, für ihren spezifischen Standort eine Bewertung der möglichen Risiken für sich selbst oder ihren Besitz vorzunehmen.

Vorsorgen und Handeln: Praktische Tipps für alle Situationen

Unter „Vorsorgen und Handeln“ finden Nutzende der Plattform hilfreiche Ratschläge zur Schadensprävention sowie konkrete Handlungsempfehlungen, wie man sich vor, während und nach einem Naturereignis verhalten sollte. Ziel ist es, der Bevölkerung zu ermöglichen, eine gut informierte Entscheidung im Umgang mit Naturgefahren zu treffen – ob bei Fragen zur längerfristigen Vorbereitung oder im Fall ihres akuten Auftretens. Das Portal stärkt bestehende Informationsquellen: Durch gezielte Verlinkungen zu verschiedenen Fachportalen des Bundes und der Länder wird der Zugang zu dortigen detaillierten regionalen Informationen erleichtert. Das Portal soll als Ergänzung und Übersicht zu bestehenden Warnsystemen dienen. Aus diesem Grund wurde bewusst auf die aktive Warnversendung über Apps verzichtet.

Beteiligte Institutionen

Das Naturgefahrenportal wurde vom Deutschen Wetterdienst in engem Austausch mit Partnern entwickelt. Dazu gehören neben den Bundesländern das Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK), das Bundesamt für Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH), das Bundesamt für Kartographie und Geodäsie (BKG), das Länderübergreifende Hochwasserportal (LHP) und die Bundesanstalt für Gewässerkunde (BfG). Gemeinsam stellen diese Institutionen sicher, dass die Informationen im Portal aktuell, verlässlich und umfassend sind. Das Naturgefahrenportal ist ab sofort verfügbar.

Link zum Internetauftritt: www.naturgefahrenportal.de

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