Michael Wegel zum neuen Präsidenten des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg gewählt
Am 19. Oktober 2024 haben die über 400 Delegierten bei der Verbandsversammlung des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg in Sinsheim Michael Wegel (Achern) zum neuen Präsidenten gewählt. Er wird damit laut Meldung des Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg e.V. ab dem 01.01.2025 an die Spitze des Landesfeuerwehrverbandes rücken, der die Interessen von aktuell rund 195.000 baden-württembergischen Feuerwehrangehörigen vertritt und den amtierenden Präsidenten, Dr. Frank Knödler, nach einer 25-jährigen und äußerst erfolgreichen Amtszeit ablösen. Als Stellvertreter von Michael Wegel wurden Robin Förster (Freiburg), Armin Klingenbeck (Crailsheim) sowie Klaus Merz (Bad Buchau) neu gewählt. Stefan Hermann ist ebenso Vizepräsident des Landesfeuerwehrverbandes, er ist bereits im vergangenen Jahr wiedergewählt worden.
Der seit 1999 amtierende Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg, Dr. Frank Knödler, zog bei seiner letzten Verbandsversammlung Bilanz über den aktuellen Status und die Entwicklungen im Feuerwehrwesen sowie im Bevölkerungs- und Katastrophenschutz. Nicht ohne Stolz könne er nach 25 Jahren subsummieren, dass „die Feuerwehren des Landes heute glänzend aufgestellt sind und über eine hohe Leistungsfähigkeit verfügen.“ An der hohen Leistungsfähigkeit der Feuerwehren habe der Landesfeuerwehrverband als ständiger „Mahner, Impulsgeber und Katalysator“ maßgeblichen Anteil. Doch dürfe man sich auf den erreichten Lorbeeren nicht ausruhen, im Gegenteil: Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg Dr. Frank Knödler forderte bei der Verbandsversammlung in Sinsheim, an der auch die Spitzen und Vertreter aller baden-württembergischen Feuerwehren sowie hochrangige Vertreter aus Politik, Verwaltung und Wirtschaft teilgenommen haben, von der Landespolitik klare Antworten zur weiteren Strategie bei den Integrierten Leitstellen, dem Digitalfunk und dem Bevölkerungsschutz.
Feuerwehrpräsident Dr. Frank Knödler fordert vom Land Entscheidungen bei sicherheitsrelevanten Themen aus dem Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung
Der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg, Dr. Frank Knödler, hat in seiner Rede den stellvertretenden Ministerpräsidenten und Minister des Inneren, für Digitalisierung und Kommen, Thomas Strobl, im Rahmen der Verbandsversammlung am 19. Oktober 2024 in Sinsheim um klare Aussagen ge-beten, wie die noch „unvollendeten“ Projekten aus dem Koalitionsvertrag der grün-schwarzen Landesregierung umgesetzt werden sollen. Dazu gehören: Die Novellierung des Landeskatastrophenschutzgesetzes sowie die Einführung eines mo-dernen und wirtschaftlichen Leistellengesetzes.
Der Landesfeuerwehrverband begrüße ausdrücklich eine grundlegende Neuge-staltung des Landeskatastrophenschutzes – denn der Bevölkerungsschutz müsse aus seinem „Dornröschenschlaf der vergangenen 30 Jahre“ zu neuem Leben erweckt werden. Sorgen bereiten Präsident Dr. Frank Knödler in diesem Zusam-menhang insbesondere flächendeckende Kontaminationslagen durch chemische, biologische oder radioaktive Substanzen, ein längerfristiger Ausfall der Gas-, Wasser- und Stromversorgung sowie verschiedener Lieferketten sowie Terrorlagen. „Dazu erwarten wir aber vor allem substanzielle Verbesserungen in planerischer, personeller und finanzieller Hinsicht“, so Präsident Dr. Frank Knödler. Hierzu gelte es, die Handlungsempfehlungen zur „staatlichen Krisenvorsorge und Krisenbewältigung“ der Enquete-Kommission im neuen Landeskatastrophenschutzgesetz zu berücksichtigen – „dessen Gesetzentwurf seit dem Sommer 2023 allerdings spurlos verschwunden ist!“.
Auch bei den Integrierten Leitstellen – dem Herzstück der nichtpolizeilichen Gefahrenabwehr – forderte Präsident Dr. Frank Knödler von Innenminister Strobl in Sinsheim klare Botschaften. „Wir unterstützen die Bestrebungen, eine moderne und wirtschaftliche Leitstellenstruktur mit „bereichsübergreifenden Lösungen“ zu schaffen“, betont Dr. Frank Knödler, der Präsident des Landesfeuerwehrverbandes Baden-Württemberg. Dazu müsse aber das Innenministerium zunächst die kardinale Frage der Leitstellenstruktur lösen. Wenn diese Würfel gefallen seien, könne der gesetzliche Rollout beginnen – auch in Zusammenarbeit mit dem DRK – weil dann auch die Fragen der Kostenverteilung zwischen den Stadt- und Landkreisen, den Kostenträgern und dem Land sich klarer abzeichnen würden!
Innenminister Thomas Strobl dankt Feuerwehrpräsident Dr. Frank Knödler für sein jahrzehntelanges Engagement
Der stellvertretende Ministerpräsident und Innenminister Thomas Strobl würdigte in seiner Ansprache die außerordentlichen Verdienste von Präsident Dr. Frank Knödler zugunsten des baden-württembergischen Feuerwehrwesens.
„Über ein Vierteljahrhundert hinweg hat Dr. Frank Knödler in leitender Position im Feuerwehrwesen für die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger gesorgt und die in Baden-Württemberg maßgeblich mitgeprägt. Als promovierter Chemiker hat er gewissermaßen als Katalysator gewirkt: Er hat Dinge beschleunigt und war an allen wesentlichen Verbesserungen für das Feuerwehrwesen beteiligt. Das verdient unser aller Dank und Anerkennung. Heute macht er den Weg frei für neue Impulse, für eine neue Spitze der Interessensvertretung und des Spitzenverbands der Feuerwehren. Dr. Frank Knödler hinterlässt ein ‚bestens bestelltes Feuerwehr-Haus‘: Das Feuerwehrwesen in Baden-Württemberg ist exzellent aufgestellt und für die Zukunft gewappnet.“
Minister Strobl in seiner Ansprache
Mit dem Landesfeuerwehrverband werde man auch weiterhin gemeinsam gute Antworten und Lösungen auf die neuen Herausforderungen finden und im Sinne der Sicherheit unseres Lands und für die Bürgerinnen und Bürger zusammenarbeiten.
Daten und Infos zum Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg
Der Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg vertritt die Interessen aller baden-württembergischen Feuerwehren mit derzeit rund 195.000 Feuerwehrangehörigen gegenüber der Öffentlichkeit, Verwaltung und Regierung sowie gegenüber den Trägern der Feuerwehren. Als Interessenvertretung hat sich der Verband als oberstes Ziel die Förderung des Brand- und Bevölkerungsschutzes gesetzt. Die Aufgaben und Tätigkeiten sind vielschichtig.
Der Landesfeuerwehrverband Baden-Württemberg ist ein eingetragener Verein. Über die 42 Stadt- und Kreisfeuerwehrverbände gehören alle Feuerwehren einschließlich der Berufs- und Werkfeuerwehren dem Landesfeuerwehrverband an.
Insgesamt vertritt er rund
• 122.000 Feuerwehrangehörige in den Einsatzabteilungen,
• 38.000 Kinder und Jugendliche in den Jugendfeuerwehren,
• 31.000 Angehörige der Alters- und Seniorenabteilungen sowie
• 4.000 Kinder und Erwachsene in der Feuerwehrmusik.
2023 wurden die Feuerwehren im Land zu insgesamt rund 161.000 Einsätzen gerufen, also alle rund drei Minuten einmal. Die Gemeindefeuerwehren haben im vergangenen Jahr 16.000 Menschen gerettet. Für 1.925 Personen kam jedoch leider jede Hilfe zu spät.