Der Landkreis Böblingen geht mit ELW2 neue Wege in der Feuerwehrinfrastruktur
Der Landkreis Böblingen hat Ende 2023 seinen neuen Einsatzleitwagen ELW 2 in Betrieb genommen. Broadcast Solutions hat das Projekt gemeinsam mit dem Kunden realisiert und bei der Planung und Umsetzung neue Wege beschritten.
Bingen (Germany), 13.03.2024 Der ELW 2 ist in seinem Design und der Nutzung einzigartig. Das Fahrzeug verfüge laut Meldung von Broadcast Solution von 13. März 2024 über eine Vielzahl an technischen Möglichkeiten, um ihn sowohl als Einsatzleitwagen zur Kommunikation und Administration bei Großschadenslagen als auch als redundante Leitstelle im 24/7 Betrieb zu nutzen. Um die Unabhängigkeit von bestehender Infrastruktur zu erhöhen sei der ELW 2 abseits der fest installierten Integrierten Leitstelle des Landkreises Böblingen stationiert und permanent online. Bei einem Ausfall der etablierten Leitstelle sei ein Umschalten auf die mobile, im ELW 2 untergebrachte, Leitstelle in Minuten möglich.
Funk- und Leitstellentechnik von Selectric
Für das Projekt steuerte der Hersteller Selectric die Funk- und Leitstellentechnik bei. Für den Innenausbau inklusive der Möbel sowie der Integration der Technik für Video, Netzwerk und Radio und der Klimatechnik war Broadcast Solutions verantwortlich.
Seitlicher Auszug vergrößert Nutzfläche
Das Fahrzeug verfügt über einen seitlichen Auszug und bietet Platz für bis zu 13 Personen, bei einem geforderten Gesamtgewicht von unter 16 t. Im Innern ist der Trailer in 3 Räume unterteilt: Ein großer Besprechungsraum mit acht Arbeitsplätzen inklusive Medientechnik, ein Sichterraum für eine Person sowie ein Funk-/Leitstellenraum mit vier Arbeitsplätzen.
Branddirektor Guido Plischek zeigt sich hoch zufrieden
Der Leiter der Stabsstelle Feuerwehrwesen und Bevölkerungsschutz, Branddirektor Guido Plischek, erläutert die Hintergründe des Fahrzeugs: „Endlich ist es geglückt, ein Fahrzeug zu kreieren, dass sowohl alle Feuerwehrbelange im Einsatzfall, als auch alle koordinativen und informativen Notwendigkeiten auf einen Einsatzort konzentriert. Gleichzeitig werden aber auch hier alle technischen Voraussetzungen genutzt, um den Einsatzstellenfunk und die einsatzbezogene Leitstellenarbeit in diesem Fahrzeug mit abzubilden. Ein Hin- und Herfunken zwischen Einsatzstelle und Leitstelle ist somit obsolet und gehört der Vergangenheit an. Dadurch werden wertvolle Zeit gespart und mögliche Fehlinterpretationen vermieden, Nachfragen zur Einsatzstelle können sofort und direkt erfolgen und Aufstellungsflächen nachrückender Kräfte bereits auf deren Anfahrt direkt weitergegeben werden u.v.m..“
Plischek weiter: „Mit diesem Fahrzeug ist es gelungen, den Funkverkehr zu minimieren, die Leitstelle durch Übernahme des Einsatzstellenfunks und der sich hieraus ergebenden Nachalarmierungen nachhaltig zu entlasten und deutlich kürzere Zeitfenster für Koordinationsaufgaben zu generieren. Wir verfügen über ein hochmodernes Fahrzeug, wahrscheinlich das Modernste in Deutschland, dass somit alle Leitstellenoptionen auf der Einsatzstelle direkt umsetzbar und zudem alle erdenklichen Erfordernisse der Einsatzführung im Besprechungsraum möglich macht.“
Möglichkeit der Erstellung gerichtsverwertbarer Daueraufzeichnungen
Um als mobile Leitstelle eingesetzt zu werden, verfügt die verbaute Leitstellentechnik über die Möglichkeit der gerichtsverwertbaren Daueraufzeichnung. Das Fahrzeug besticht durch eine Vielzahl von Kommunikationsmöglichkeiten, um einen Daten- und Informationsaustausch unter allen Bedingungen sicherzustellen: TETRA BOS-Funk, TV, Ka-Band Satellit, IP-Satellit und LTE. Am Heck des Trailers sind zwei Masten angebracht, an denen ebenfalls weitere Tools wie GPS-Antenne, Wetterstation und LED-Scheinwerfer montiert sind. Eine im Trailer verbaute USV bietet eine konstante Stromversorgung bei kurzzeitigen Ausfällen. Im Einsatzfall kann der Trailer über einen in der Zugmaschine fest verbauten Generator komplett autark betrieben werden.