Aus den Ländern – Thüringen
Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule unterstützt Treffurter Feuerwehr
Thüringen plant eine bestmögliche Unterstützung der Stadt Treffurt bei der Wiederbeschaffung ihrer in der vergangenen Woche verbrannten Feuerwehrfahrzeuge. Das sagte Innenminister Georg Maier am Nachmittag, 20.01.2025 bei einem Besuch der ausgebrannten Fahrzeughalle der Freiwilligen Feuerwehr zu.
„Falls es zu finanziellen Lücken kommt, werden wir helfen“, teilte er Treffurts Bürgermeister Michael Reinz mit. Zwar seien die Fahrzeuge versichert. Doch noch sei unklar, ob mit Zeit- oder Wiederbeschaffungswert. Bei den Preissteigerungen der vergangenen Jahre kann die Differenz schnell eine sechsstellige Summe ausmachen. Und da will der Innenminister laut heutiger Meldung die Stadt nicht allein lassen und kündigte eventuelle Hilfe durch Fördermittel an.
Bereits am vergangenen Donnerstag hatte die Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule (TLFKS) ein Löschgruppenfahrzeug mit Tragkraftspritze (LF 16-TS) von Bad Köstritz in den Wartburgkreis verlegt. Heute übergab Minister Maier auch noch drei Einsatztabletts aus der TLFKS, ebenfalls als Leihgabe. Die mobilen Computer werden bei Einsätzen gebraucht. Sie zeigen Feuerwehrpläne an oder eine Übersicht der Hydranten. Außerdem sollen aus der Landesreserve 25 digitale Handfunkgeräte an die Feuerwehr Treffurt ausgeliehen werden. Maier kündigte weiterhin an, dass das Thüringer Landesverwaltungsamt die Stadt dabei unterstützen wird, möglichst ein Vorführfahrzeug zu kaufen. Dieses sollte am besten noch 2025 geliefert werden. Normale Lieferzeiten für Neufahrzeuge dauern ansonsten zwei bis drei Jahre.
Der Innenminister lobte Stadt und Feuerwehr Treffurt für die schnelle Wiederherstellung der Einsatzbereitschaft und dankte den Nachbarwehren für ihre Unterstützung. So hatte neben Creuzburg und Mihla auch das hessische Eschwege ein Feuerwehrfahrzeug als Nothilfe zur Verfügung gestellt. Maier: „Die Feuerwehren sind eine Familie, die immer zusammenhält.“ Schon nach zwei Tagen waren die Treffurter Kameraden in einem Bauhofgebäude, wo sie vor dem Neubau untergebracht waren, wieder bereit zum Ausrücken.
Im Gespräch mit dem Minister zeigte sich Bürgermeister Michael Reinz optimistisch, dass die Fahrzeughalle des neuen Feuerwehrgerätehauses schnell wiederaufgebaut werden kann. Durch den sehr guten baulichen Brandschutz sind die benachbarten Gebäudeteile nur wenig in Mitleidenschaft gezogen worden, weshalb nur der mittlere Gebäudeteil wiedererrichtet werden muss. Außerdem war das Gebäude versichert, und die Gemeinde erwartet nun, die Neubausumme vom Kommunalen Schadensausgleich bewilligt zu bekommen. Die Bauverwaltung würde Überstunden fahren, um die Ausschreibung für die Firmen vorzubereiten. Der Bürgermeister lud den Innenminister zur Einweihung des dann wiedererrichteten Gerätehauses ein und dieser sagte sein Kommen auch zu. Wenn alles optimal läuft, könnte es bereits in einem Jahr soweit sein.
Der Brand hatte in der Nacht zum 13. Januar 2025 fünf Einsatzfahrzeuge sowie das erst vor vier Jahren gebaute Gebäude zerstört. Nach ersten Schätzungen am Unglückstag sollen sich die Gesamtschäden wie das Thüringer Ministerium für Inneres, Kommunales und Landesentwicklung meldete, auf mehrere Millionen Euro belaufen.
Innenminister Georg Maier zeigte sich betroffen: „Die Zerstörung der Fahrzeughalle und der darin abgestellten Fahrzeuge ist eine Tragödie, die die Einsatzbereitschaft und das Sicherheitsgefühl in Treffurt schwer belastet. Mein Mitgefühl gilt den Kameradinnen und Kameraden, die durch diesen Verlust hart getroffen wurden. Das Innenministerium steht Ihnen zur Seite“, und weiter. „Wir werden alles daransetzen, Sie schnell und unbürokratisch zu unterstützen, Ihre Einsatzfähigkeit wiederherzustellen.“
Das Land plane laut Meldung vom gleichen Tage die Gemeinde Treffurt bzw. den Landkreis bei der Landesförderung zur Ersatzbeschaffung prioritär zu behandeln. So werden Fachleute prüfen, ob kurzfristig ein Vorführfahrzeug von einem Hersteller bereitgestellt werden kann. „Das Problem ist, von der Bestellung eines Feuerwehrfahrzeugs bis zur Auslieferung dauert es normalerweise, zwei Jahre – zu lange für diesen Notfall. Deshalb könnte ein Vorführfahrzeug eine Lösung sein“, sagte der Innenstaatssekretär. Das Land Thüringen hatte bereits den Neubau des Gerätehauses im Jahr 2021 mit 360.000 Euro gefördert. Auch die Anschaffung des Hilfeleistungslöschgruppenfahrzeugs (HLF 10), das bei dem Brand zerstört wurde, war mit einer Landesförderung von 99.000 Euro unterstützt worden.
Thüringer Ministerium für Inneres, Kommunales und Landesentwicklung, 20./13. Januar 2025