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Feuerwehrsportler Tom Gehlert bei “Die große Maus-Show” am 31.08.2024

TOM GEHLERT – mehrfacher nationaler und internationaler Titelträger in der Feuerwehrsport-Disziplin Hakenleitersteigen sowie Deutscher Rekordhalter in allen Feuerwehrsport Einzel Disziplinen

Am 31. August gibt Tom Gehlert eine beeindruckende Kostprobe seiner Kletterkünste im TV als Thema in „Die große Maus-Show“ (20:15 Uhr, Das Erste): In einem spannenden Duell gegen Parkour-Sportler Andi Wöhle geht es in eine schwindelerregende Herausforderung auf der längsten Fußgänger-Hängebrücke Deutschlands!

Tom Gehlert hat sich über viele Jahre als herausragender Athlet in der anspruchsvollen Disziplin des Feuerwehrsports etabliert. Das Hakenleitersteigen erfordert nicht nur körperliche Stärke und Ausdauer, sondern auch präzise Technik und immense mentale Konzentration. Durch seine Leistungen und sein Engagement hat der Sportler aus der Lausitz nicht nur die Sportwelt beeindruckt, sondern auch den Respekt und die Anerkennung der Feuerwehrgemeinschaft gewonnen. Seine beeindruckenden Erfolge sind das Ergebnis jahrelangen intensiven Trainings und einer tiefen Hingabe an den Feuerwehrsport. Abseits der Wettkämpfe engagiert er sich zudem für die Nachwuchsförderung und teilt sein Wissen und seine Erfahrungen, um die nächste Generation von Athleten zu inspirieren.

Wir haben uns mit Tom unterhalten wie er sich bei dieser Herausforderung gefühlt hat und wie er sich vorbereitet hat. Er schildert, welche starke Beanspruchung auf den gesamten Körper bei Überwindung von solch extremen Höhen mit einer Strickleiter gelten.

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ARD/WDR DIE GROSSE MAUS-SHOW, am Samstag (31.08.24) um 20:15 Uhr im ERSTEN. Tom Gehlert, der Deutsche Rekordhalter im Hakenleitersteigen: Ist er auf der Strickleiter schneller als der Läufer oben auf der Fußgängerhängebrücke in Willingen im Sauerland? Wer siegt beim großen Maus-Duell? © WDR/Jan Knoff

Tom Gehlert – der schnellste Feuerwehrmann der Republik

Vera: Du hast bereits im Alter von 14 Jahren das Hakenleitersteigen begonnen. 2008 hast Du mit 15 Jahren in Bestzeit von nur 16 Sekunden die Spitze des Turms erreicht. Im selben Jahr warst Du schon deutscher Vizemeister in der Kategorie ohne Altersbegrenzung, also der Erwachsenenkategorie. Wie bist zu zum Feuerwehrsport gekommen?

Tom: In meinem Heimatort in Burkersdorf in Thüringen existiert solch ein Turm den es dazu braucht, so viele gibt es davon in Deutschland nicht. Und als Mitglied der örtlichen Freiwilligen Feuerwehr bin ich zum Hakenleitersteigensport gekommen.

Vera: 2022 warst Du im Slowenischen Celjie bei der 17. FW-Olympiade des Weltfeuerwehrverbandes CTIF unter 2.600 Sportlern aus 20 Ländern. Dabei hast Du neue Deutsche Rekorde im Hakenleitersteigen mit 13,68 Sek. und im 100-Meter-Hindernislauf mit 16,44 Sek. errungen und sicherste Dir damit im Zweikampf den Olympiasieg.

Tom: Ja, beides sind deutsche Rekorde. Es gibt diese beiden Einzeldisziplinen im Feuerwehrsport in denen ich deutscher Rekordhalter bin, und dann gibt es noch eine weitere Disziplin, den Zweikampf. Hier werden die Zeiten aus den Hakenleitersteigen und dem 100-Meter-Hindernislauf zusammengerechnet und das ergibt dann noch eine Wertung. Und in dieser Wertung bin ich Olympiasieger geworden und habe dann auch noch den neuen deutschen Rekord in dieser Wertung aufgestellt.

Vera: Das war vor zwei Jahren, hattest Du in dieser Zeit den Wert noch mal toppen können oder geht es irgendwann nicht schneller?

Tom: Doch, den deutschen Rekord im Hakenleitersteigen habe ich im letzten Jahr in Varna in Bulgarien noch einmal erweitert und auch dort gewonnen.

Vera: Du bist bei der Berufsfeuerwehr Cottbus? Vielleicht bei der Höhenrettung?

Tom: Nein, ganz normal im Einsatzdienst wie jeder andere auch.

Vera: Am 31. August 2024 wirst Du als Kletterkünstler gegen Parkour-Sportler Andi Wöhle in der Großen Maus-Show am 31.08.24 in der ARD zur Primetime um 20.15 Uhr antreten. Es gilt, die längste Fußgängerhängebrücke Deutschlands zu überlaufen, oder klettert Ihr etwa außen entlang, wie läuft das ab?

Tom: Dieses Duell das sich hier ausgedacht wurde ist so: Andi läuft über die Brücke. Er hat eine Strecke von ca. 800 bis 1000 Meter zurückzulegen. Von dieser Hängebrücke wurde eine lange Strickleiter bis ins Tal herabgelassen, an welcher ich nach oben steigen musste.

Vera: Entstehen da nicht enorme Schwingungen wenn die Strickleiter in der Mitte der Hängebrücke befestigt ist und Andi oben entlangläuft?

Tom: In der Tat hat es sehr geschwungen, es war zwar nach unten abgespannt, aber nicht so dass es eine richtig stabile Leiter wurde. Man hat schon gemerkt, dass es eine Strickleiter ist. Es hat sich bewegt und geschwankt. Gerade in der Mitte, auf der Hälfte der Strecke, gab es große Amplituden. Es war unheimlich kräfteverzehrend, jeder Schritt wurde aufgefressen von der Dynamik welche die Leiter einfach aufnimmt. Die Schwingungen sind sehr extrem und nicht zu vergleichen mit einer normalen stählernen Leiter.

Vera: Ich kann mir vorstellen dass es Interferenzen gab zwischen den Schwingungen Deiner Steigschritte und denen von der Brücke, verursacht durch die Laufschritte Andis?

Tom: Genau das ist richtig, den Läufer auf der Brücke habe ich auch noch gemerkt.

Vera: Du warst natürlich ausreichend gesichert?

Tom: Ja natürlich.

Vera: In welcher Höhe lag das Ziel?

Tom: Ich habe eine Höhe von 80 Meter erklungen. So eine lange Strickleiter gibt es natürlich nicht, es war eine Aneinanderkettung von mehreren Einzelteilen.

Vera: Strickleitern werden im Feuerwehralltag nicht verwendet.

Tom: Nein, hier werden gar keine Strickleitern verwendet. Und eine Strickleiter schnell zu erklimmen versucht ja eigentlich niemand, auf diese Idee kommt keiner. So habe ich mich nur auf diese Challenge dahingehend vorbereitet. Es gab keine Referenzwerte und keiner wusste vorher, wie schnell das werden könnte und dass das in etwa mit der Strecke die der Läufer zurücklegen wird hinkommt, das hat gut funktioniert. Ich muss hinzusagen, die Höhe ist unheimlich extrem, also 80 Meter sein Körpergewicht senkrecht nach oben zu schleppen ist wirklich irre. Als ich es versucht habe, dachte ich bei der Hälfte: das schaffst du nicht. Aber ich sagte mir, nein das darfst du nicht. Es wäre mir total peinlich gewesen nicht wenigstens bis zur 75-Prozent Marke zu kommen. Ich dachte mir, komm, eine Sprosse noch und eine Sprosse noch dann lässt du los. Ich war wirklich am Limit und es waren noch ca. sieben bis acht Meter. Von oben haben schon die Leute gerufen: „Komm, das schaffst du noch!“ Es ging nur darum: kann man die Schmerzen aushalten? Und es ging dann doch irgendwie. Die Probe hat eineinhalb Wochen vor der eigentlichen Aufzeichnung stattgefunden.

Vera: Also kennst auch Du Auswirkungen eines Muskelkaters?

Tom: Extrem, der ganze Körper war von unten nach oben extrem sauer, nach dem ersten Versuch, nach dem zweiten auch noch mal.

Vera: Wie sieht es mit dem Nachwuchs im Feuerwehrsport aus?

Tom: Sehr gut, meine Töchter sind auch schon dabei.

Vera: Das freut mich sehr! Lieber Tom, vielen Dank für deine Zeit und das interessante Gespräch, dann bleibt mir nur noch die Vorfreude zum Beitrag am 31. August 2024 im Ersten bei der Maus-Show in der ARD!

Tom: Gerne, es hat viel Spaß gemacht.

In der nächsten Ausgabe Feuerwehr Fachjournal zum 27. September 2024 berichten wir mit spannenden Bildern über die Challenge auf der längsten Fußgänger-Hängebrücke Deutschlands zwischen Parkour-Sportler Andi Wöhle und Feuerwehrsportler Tom Gehlert und wer den Run für sich entscheiden konnte.

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