Essen und Bochum planen gemeinsame Feuerwehr-, Rettungsdienst- und Katastrophenschutzakademie
Ideal für den Standort einer gemeinsamen Akademie der benachbarten Städte sei Wattenscheid. Denn gelegen zwischen Essen und Bochum, würde die geplante Einrichtung für beide ähnlich nah erreichbar sein. Ressourcen an Lehrkräften, Ausstattung, Infrastruktur und umfangreiche Erfahrungen im Betriebsauflauf könnten sich wirtschaftlich und in hoher Ausbildungsqualtität bündeln lassen. So schlossen sich die Städte Essen und Bochum in einem wichtigen Schritt zusammen. Wie beide Städte in gemeinsamer Pressemitteilung erklären, wollen sie die Aus- und Weiterbildung ihrer Feuerwehr- und Rettungsdienstkräfte verbessern. Dazu möchten sie eine Aus- und Fortbildungsakademie an ihrer Stadtgrenze bauen. Heute, 11. Juli, haben die beiden Oberbürgermeister Thomas Kufen (Stadt Essen) und Thomas Eiskirch (Stadt Bochum) dazu an dem beabsichtigten Standort einen Letter of Intent (LoI) unterzeichnet und vereinbart, den Bau der Akademie auf dem 38.000 qm großen Grundstück an der Grünstraße in Bochum-Wattenscheid zu prüfen.
Ressourcen und Erfahrungen beider Städte bündeln
„Indem wir unsere Ressourcen und Erfahrungen bündeln, können wir eine herausragende Ausbildungs- und Trainingsumgebung schaffen, die den modernen Anforderungen an Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz gerecht wird“, sagt Bochums Oberbürgermeister Thomas Eiskirch. „Diese Kooperation stärkt nicht nur unsere Einsatzkräfte, sondern auch die Sicherheit der Bürgerinnen und Bürger in Bochum und Essen. Ich bin überzeugt, dass diese Akademie Maßstäbe setzen wird, und freue mich auf die Umsetzung dieses innovativen Gemeinschaftsprojekts.“
Das Vorhaben ist im Ruhrgebiet bisher einzigartig: „Mit dem Plan, langfristig eine gemeinsame Feuerwehr-, Rettungsdienst- und Katastrophenschutzakademie vorzuhalten, betreten die Städte Essen und Bochum Neuland im Revier“, so Essens Oberbürgermeister Thomas Kufen. „Wir wollen künftigen Anforderungen gerecht werden, die sich in einem Ballungsraum wie dem Ruhrgebiet an die Entwicklungen von Feuerwehr, Rettungsdienst und Katastrophenschutz ergeben. Zugleich wollen wir unsere Einsatzkräfte auf dem neuesten Stand der Möglichkeiten aus- und fortbilden. Und wenn sich hierfür zwei bislang gut aufgestellte Schulungsbereiche zusammentun, dann schafft dies optimale Voraussetzungen für Lernen und Lehren auf Top-Niveau. Und wir geben so gemeinsam ein starkes Signal nach außen, wie wichtig uns als Kommunen eine zukunftsfeste Ausgestaltung dieser Bereiche ist.“
Aktuell verfügen beide Städte über eigene Feuerwehr- und Rettungsdienstschulen. Um den Anforderungen der gesellschaftlichen und technologischen Entwicklung wie Generationenwechsel und Nachwuchsgewinnung Rechnung tragen zu können, sei eine zeitgemäße Entwicklung der Lehre essenziell. Nicht zuletzt, um sich im Bedarfsfall bestmöglich unterstützen zu können.
Ziel breites Spektrum an Möglichkeiten
Das Grundstück an der Grünstraße, das teilweise bereits feuerwehrtechnisch genutzt werde und verkehrsgünstig an der beide Städte verbindenden A40 liege, böte hierfür ideale Voraussetzungen. Geplant sei eine moderne Lernumgebung, die Präsenzunterricht, Online- wie Hybridlehre sowie fortschrittliche Simulationen und virtuelle Umgebungen ermögliche: Von digitalen Zwillingen technischer Anlagen über medizinische Schulungen bis hin zu komplexen Taktik- und Trainingsszenarien – die Akademie soll, so die beteiligten Städten abschließend, ein breites Spektrum an Ausbildungs- und Trainingsmöglichkeiten bieten.