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DFeuG Bundesvorsitzender warnt vor Hitze-Gefahren für Einsatzkräfte

„Momentan erleben wir „Hitze-Tage“ der Superlative und stehen erst am Anfang der heißen Jahres- Phase.

Einsatzkräfte helfen immer, egal ob es heiß oder kalt ist.“ Siegfried Maier, Bundesvorsitzender der Deutschen Feuerwehr-Gewerkschaft (DFeuG).

ABER:

Jede Einsatzkraft läuft Gefahr, besonders bei Außentemperaturen ab 28°, zu überhitzen. Es wird oft unterschätzt, wie schnell es geht, dass der Körper die Temperatur nicht mehr regulieren kann. Neben Leistungsverlust drohen Hitzekollaps, Hitzschlag und im Extremfall Hitzetod. Ein trainierter Körper reguliert die Körperkerntemperatur, bis zu einem gewissen Maß. Blut fließt dabei in die Peripherie und Schweißproduktion sorgt für Kühlung durch Verdunstung. Damit soll die Körperkerntemperatur auf ca. 37° gehalten werden.

Allerdings hat das seine Grenzen. Wird kein, oder zu wenig Wasser nachgeführt (getrunken), dann wird das Körperblut immer dickflüssiger, da Wasser aus dem Blut für Schweiß verwendet wird. Die Gefahr von Thrombosen, Herzinfarkt oder Schlaganfall steigt. Vor diesem körperlichen Supergau sinkt allerdings die Leistungsfähigkeit. Man fühlt sich schlapp, müde und antriebslos. Im Einsatz können die ausgeschütteten Stresshormone die Phase der Warnzeichen allerdings überlagern.

„Eine weitere Gefahr schlummert in der Höhe: Bei Hitze wird empfohlen keine Arbeiten auf Leitern oder in großen Höhen durchzuführen. Einsatzkräfte müssen aber, egal bei welchen Temperaturen und in welchen Höhen, „arbeiten“. Deshalb ist alles zu unternehmen, um den Körper, soweit dies möglich ist, vorzubereiten, sich vor unkontrollierbaren Reaktionen zu schützen.“ so Maier.

Deshalb weisen wir darauf hin, dass Empfehlungen für Einsatzkräfte, für ein richtiges Verhalten an heißen Tagen nicht reichen und fordern eine Pflicht zur Umsetzung von Empfehlungen.

1. Für Einsatzkräfte muss eine „Unterweisung“ zu den Reaktionen des Körpers bei Hitze und den möglichen gesundheitlichen Schäden/ Gefahren erfolgen.

2. Es müssen „Wasserspender“ auf den Wachen vorgehalten und genügend Trink-Wasser in Behältnissen auf den Einsatzmitteln vorgehalten werden.

3. Den Einsatzkräften muss jede halbe Stunde die Gelegenheit (auch in Einsätzen) gegeben werden zu trinken. In Einsätzen mit körperlicher Belastung muss die Einsatzleitung Trinkpausen umsetzen! Experten sprechen davon, dass täglich 30 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht Flüssigkeit getrunken werden soll, damit an Tagen ohne Belastung „alles im Lot“ bleibt. Jetzt haben wir aber jeden Tag Belastungen, alleine durch die hohen Außentemperaturen. Kommen dann noch schweißtreibende, oder stressige, Einsätze dazu, wird die Situation, ohne genügend Flüssigkeit, kritisch und gefährlich.

4. Bei Einsätzen müssen die Einsatzleitungen regelmäßig und wiederkehrend Gefährdungsbeurteilungen durchführen. Bei diesen muss überprüft werden, ob und wo Schutzausrüstungen abgelegt und Erleichterungen zur Verhinderung von Hitzestau, angeordnet werden kann.

5. Immer da wo es möglich ist, ist ein Aufenthalt im Schatten anzuordnen, um Reserven für den Einsatz zu schonen.

6. Dienstkleidung ist so zu beschaffen, dass es möglich ist sie der Witterung anzupassen. Für Hitzephasen ist zu überprüfen, wo luftdurchlässige und kurze Dienstkleidung getragen werden kann.

7. Wo es möglich ist, sind Tätigkeiten in den warmen Tagesphasen auf Notwendigkeit zu überprüfen und in „kühlere“ Tagesphasen zu legen.

Wir alle stehen beim Thema Wetter und Klima vor großen Herausforderungen. Unsere Körper sind schon jetzt maximal gefordert.

Pressemeldung der DFeuG, 12. Juli 2023

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