Aus den Ländern: Rheinland-Pfalz
Neue Strukturen, bewährte Sicherheit: Abschied von der Leitstelle Bad Kreuznach
Nach 20 Jahren stellt die Leitstelle ihren Betrieb ein. Die wichtigsten Fakten zu Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft
LANDKREISE BAD KREUZNACH, BIRKENFELD und RHEIN-HUNSRÜCK-KREIS. Nach fast zwei Jahrzehnten im Dienst der Bevölkerung hat die Integrierte Leitstelle (ILS) Bad Kreuznach heute ihre letzte Schicht beendet. Mit der Schließung geht eine Ära zu Ende, die von Kollegialität und Einsatzbereitschaft geprägt war. Gleichzeitig markiert dieser Schritt den Beginn eines neuen Kapitels in der Notfallversorgung der Region Rheinhessen-Nahe.
Rückblick auf die Geschichte der ILS Bad Kreuznach
Die ILS Bad Kreuznach nahm im Jahr 2005 ihren Betrieb auf und stellte seither eine zentrale Schnittstelle für Rettungsdienst, Feuerwehr und Katastrophenschutz dar. Als eine von insgesamt acht Leitstellen in Rheinland-Pfalz sorgte sie für die Sicherheit in der Region und koordinierte Einsätze im Brand- u. Katastrophenschutz sowie im Rettungsdienst mit Präzision und Professionalität.
Die Einrichtung war bis in ihrem letzten Betriebsjahr für drei Landkreise mit insgesamt rund 360.000 Einwohnern zuständig. Sie koordinierte die Arbeit von 7.000 Feuerwehr-Einsatzkräften, die in 349 Feuerwehr-Einheiten organisiert sind. Darüber hinaus alarmierte und koordinierte die Einrichtung die Einsätze zahlreicher weiterer Hilfsorganisationen im Zuständigkeitsbereich. Insgesamt wurden im Jahr 2024 93.470 Einsätze koordiniert. Davon entfielen 1.534 Feuerwehr-Einsätze auf den Landkreis Bad Kreuznach, 793 auf den Landkreis Birkenfeld und 903 auf den Landkreis Rhein-Hunsrück. Im Bereich Rettungsdienst wurden 90.240 Einsätze verzeichnet.
Bereits 2015 fiel auf Landesebene die Entscheidung, die Zahl der Leitstellen in Rheinland-Pfalz von acht auf sieben zu reduzieren. Im Jahr 2020 wurde schließlich beschlossen, die ILS Bad Kreuznach bis Januar 2025 zu schließen. Damit begann eine umfangreiche Planungs- und Abstimmungsphase, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten.
Aktueller Stand: Übergang zur Interims Integrierten Leitstelle Mainz
Die Schließung der ILS Bad Kreuznach erfolgt geordnet und ohne spürbare Auswirkungen auf die Bevölkerung. Die Notrufnummern bleiben unverändert, und die gewohnten Ansprechpartner stehen weiterhin für die Einsatzkräfte zur Verfügung. Ab dem 9. Januar 2025 wird die Interims-Integrierte-Leitstelle Mainz (I-ILS Mainz) die Landkreise Bad Kreuznach und Rhein-Hunsrück in Mainz-Gonsenheim übernehmen.
Die I-ILS Mainz ist ab Mitte des Jahres dann zuständig für die Landeshauptstadt Mainz, die Stadt Worms sowie die Landkreise Mainz-Bingen, Bad Kreuznach und Alzey-Worms. Der Landkreis Birkenfeld wurde bereits am 20. Dezember 2024 der Leitstelle Trier zugeordnet. Der Rhein-Hunsrück-Kreis wird nach Abschluss der Umbauten im Mai 2025 der Leitstelle Koblenz angegliedert.
Mit einem Zuständigkeitsbereich für 804.558 Einwohner wird die neue Leitstelle zu den 15 größten Leitstellen in Deutschland zählen. Die Bevölkerung kann sich weiterhin auf eine leistungsstarke und moderne Notfallversorgung verlassen.
Dank und Ausblick
„Die Integrierte Leitstelle Bad Kreuznach hat in den vergangenen 20 Jahren einen unverzichtbaren Beitrag zur Sicherheit in der Region geleistet!“ resümierte der Brand- und Katastrophenschutzinspekteur (BKI) des Landkreises Bad Kreuznach, Werner Hofmann. „Wir danken allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für ihren unermüdlichen Einsatz und sind froh, dass alle mit nach Mainz gehen!“, ergänzte die Landrätin des Nahe-Kreises, Bettina Dickes.
Für die Bevölkerung ändert sich nichts: Im Notfall sind Rettungsdienst und Feuerwehr wie gewohnt erreichbar und einsatzbereit.
Pressemeldung der Kurverwaltung Bad Kreuznach