Neue Spezialfahrzeuge für das THW: Europaweite CBRN-Einsätze im Fokus
Bonn. Das Technische Hilfswerk (THW) hat in den vergangenen Tagen die ersten Großfahrzeuge der künftigen auf CBRN-Einsätze spezialisierten EU-Einheit übernommen, die im Rahmen des Projekts „rescEU CBRN-Dekontaminationskapazität” entwickelt wurden. Die Einheit „rescEU CBRN Decon Germany“ wird laut Meldung des THW auf Einsätze bei chemischen, biologischen, radiologischen und nuklearen Schadenslagen (CBRN) spezialisiert sein.
“Dieses Einheit ist ein starkes Zeichen für die europäische Zusammenarbeit im Katastrophenschutz. Die neuen Einsatzfahrzeuge geben uns die Mittel, um auf schwerwiegende CBRN-Gefahren schnell und effektiv zu reagieren”, betont THW-Präsidentin Sabine Lackner.
Die ersten fünf Spezialfahrzeuge für die zukünftige EU-Einheit sind in den letzten Tagen erfolgreich in den THW-Ortsverbänden eingetroffen. Die hochmodernen Fahrzeuge, die auf dem bewährten LKW der Fachgruppe Wassergefahren basieren, dienen als Trägerfahrzeuge für neue Dekontaminationscontainer. Mit den Fahrzeugen und den darin befindlichen Dekontaminationscontainern wird das THW später Infrastruktur wie Straßen, Gebäude und Fahrzeuge dekontaminieren. Mit ihrer umfangreichen Ausstattung wie Seilwinde, Korb und Allradantrieb sind sie für den Einsatz in schwierigem Gelände bestens gerüstet. Sie ergänzen den bestehenden nationalen Fuhrpark und stellen eine wichtige zusätzliche Ressource dar, die die Einsatzfähigkeit bei CBRN-Einsätzen deutlich optimiert. Unter den übergebenen Fahrzeugen befinden sich auch vier Führungskraftwagen und vier Mannschaftstransportwagen, die für die Einheit von grundlegender Bedeutung sind.
rescEU CBRN Decon – eine internationale Kooperation
Die neue Einheit „rescEU CBRN Decon“ wird sich aus Einsatzkräften des THW, der Bundespolizei (BPol) und des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe (BBK) zusammensetzen. Sie soll ab Ende 2026 europaweit im Rahmen des EU-Katastrophenschutzverfahrens bei großflächigen CBRN-Schadenslagen eingesetzt werden. Diese Einsätze erfolgen dann, wenn die Kapazitäten des betroffenen Landes und der bereits eingesetzten internationalen Einheiten nicht ausreichen, um die Situation zu bewältigen.
Das Projekt wird durch die Europäische Union finanziert und umfasse ein Gesamtvolumen von 37,5 Millionen Euro bis zum Abschluss im Jahr 2026. Diese Investition verdeutliche, wie die Meldung abschließt, das Engagement der EU, die Resilienz Europas gegenüber Katastrophen weiter auszubauen und die grenzüberschreitende Zusammenarbeit im Katastrophenschutz zu stärken.