Landestagung 2023 des WFV Bayern e. V. in Dingolfing
Am 04.05.2023 lud der Werkfeuerwehrverband Bayern e.V. zu seiner alljährlichen Landestagung in die Stadthalle nach Dingolfing ein.
Zum Auftakt des öffentlichen Teils begrüßte Vorsitzender Richard Kern alle Anwesenden, welche durchaus auch weitere Anfahrten auf sich genommen haben, um an dieser Veranstaltung teilnehmen zu können. Von Ehrengästen, über Vertreter der Werk- und Betriebsfeuerwehren, bis hin zu den ausstellenden Firmen und Einzelmitglieder waren eine Vielzahl von Teilnehmern zusammengekommen, was von äußerst großer Wertschätzung gegenüber der Arbeit des Werkfeuerwehrverbandes zeugt. Hier war es für Richard Kern ein großes Anliegen, sich explizit nochmals zu bedanken.
Nachdem alle organisatorischen Punkte kurz angesprochen und erledigt waren, konnte die Landestagung mit dem Gedenken an die im vergangenem Jahr verstorbenen Verbandsmitglieder und Unterstützer beginnen.
Besondere Ehrengäste aus Politik und öffentlicher Verwaltung wurden ebenso begrüßt, wie Vertreter der öffentlichen Feuerwehren, des Werkfeuerwehr-Bundesverbandes, der geladenen Referenten und nicht zuletzt der Presse.
Im Anschluss daran berichtete Kern über Aktuelles im betrieblichen Brandschutz in Bayern, wobei er auf drei der wichtigsten Neuerungen kurz eingegangen ist. Zum einen galt es, die rechtliche Stellung und Ausbildung der Betriebsfeuerwehren in Bayern zu klären, zum anderen, die Ausbildung der haupt- und nebenberufliche Werkfeuerwehren, sowie den Katastrophenschutz aus betrieblicher Sicht zu definieren.
Nun galt das Wort dem 1. Bürgermeister der Stadt Dingolfing, Armin Grassinger, welcher ebenfalls den Verband, alle Mitglieder und Gäste herzlich Willkommen hieß. Er berichtete über den unschätzbaren Wert der ortsansässigen Werkfeuerwehren zur Unterstützung der öffentlichen Feuerwehr. Ihm folgte Staatsminister im Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie und stellvertretender Ministerpräsident, Hubert Aiwanger, MdL mit seinem Grußwort. In seiner Rede ging er auf die Wichtigkeit der Werk- und Betriebsfeuerwehren zum Erhalt der Wirtschaftskraft in den Unternehmen durch Verhinderung von Ausfällen ein. Hierbei sei festzuhalten, dass sich das Bayerische Wirtschaftsministerium dafür stark macht, die Betriebsfeuerwehren in das Bayerische Feuerwehrgesetz aufzunehmen. Hierzu erfolgen Besprechungen mit dem Innenministerium.
Als dritter Redner durfte Johannes Eitzenberger (Vorsitzender des LFV Bayern) sein Grußwort an das Auditorium richten. Dieser zeigte ebenfalls die Wichtigkeit der Zusammenarbeit zwischen öffentlichen und nichtöffentlichen Feuerwehren auf. Es sei wichtig, gemeinsam an einem Strang zu ziehen. Als Dank überreichte der Vorstand allen Grußwortrednern ein kleines Präsent. Im weiteren Verlauf durften auch diverse Ehrungen nicht fehlen, die alle im Beisein von Staatsminister Hubert Aiwanger, MdL durchgeführt wurden. Insgesamt sieben Personen wurden für ihre Leistungen in Verbindung mit dem Feuerwehrdienst geehrt, wobei es dem Vorsitzenden Richard Kern ein besonderes Anliegen war, Gerhard Fröhling zum Bundesverdienstkreuz herzlich zu gratulieren.
Im Anschluss erteilte Kern das Wort den beiden Fachrednern. Sebastian Herbe (WF BMW München, Stellv. Fachbereichsleiter Katastrophenschutz) referierte über die Stabsarbeit bei der Flutkatastrophe im Ahrtal 2021. Branddirektor Torsten Krämer (Bayerisches Staatsministerium des Innern, Sport und Integration) berichtete über die Novellierungen für bayerische Feuerwehren. Als Besonderheiten galten hier die Neuerungen für Werk- und Betriebsfeuerwehren, welche ein Funkberechtigung erhalten und nach einem beschriebenen Verfahren eine Blaulichtberechtigung beantragen können. Der Zugang zu den staatlichen Feuerwehrschulen werde geprüft. Ebenso die Aufnahme der Betriebsfeuerwehren in das Gesetz. Der Werkfeuerwehrverband Bayern e.V. hat ab sofort die Möglichkeit, von Truppmann bis hauptberuflichen Zugführer alles auszubilden.
Damit endete der öffentliche Teil der Landestagung. Richard Kern bedankte sich bei allen Anwesenden und verabschiedete die Ehrengäste. Nach einer Stärkung zu Mittag und Besuch der umfangreichen Fachausstellung, begann der nichtöffentliche Teil der Landestagung, ebenfalls unter der Leitung von Vorsitzendem Richard Kern. Hierbei berichtete er über das abgelaufene Jahr. Nachdem die Tagesordnung abgefragt und organisatorische Punkte angesprochen wurden, konnte auch schon mit dem Bericht des Vorsitzenden begonnen werden.
2022 war geprägt von vielen Veränderungen und auch die Geschäftsstelle wurde hierbei neu strukturiert. Jedes Mitglied des Vorstands hat einen eigenen Geschäftsbereich mit Zuständigkeiten bekommen und wurde den Anwesenden der Tagung kurz aufgezeigt. Im Zuge dieser umfangreichen Veränderungen, wurden die Ordnungen und Richtlinien des Verbandes an den aktuellen Stand angepasst und ergänzt. Im weiteren Verlauf verschaffte Richard Kern den Anwesenden einen kurzen Überblick über die Veranstaltungen im vergangenen Jahr. Im Mai 2022 fand die Mitgliederversammlung mit Neuwahlen des Vorstandes, sowie der Revision im schwäbischen Bobingen statt. Kurz darauf gab es schon die erste Anfrage zum Meinungsaustausch durch die Bundestagsabgeordnete Sandra Bubendorfer-Licht. Hier konnte der Verband bei einem sehr ausführlichen Besuch die Aufgaben und Zuständigkeiten einer Werkfeuerwehr, sowie seiner Azubis näherbringen. Natürlich durfte auch die Interschutz auf der Agenda nicht fehlen. Hier wirkte der WFV-Bayern aktiv auf dem Stand des Werkfeuerwehrverband Deutschland mit.
Kaum war die Interschutz vorüber, ging es auch schon in Nürnberg auf der FeuerTrutz weiter, wobei sich der Verband hier sehr gut präsentieren und neue Netzwerke schaffen konnte. Erstmals wurde nach Messeschluss zum FIRETALK geladen, einem gemütlichen get-together am WFV-Messestand. Im Juli konnten nach langer Zeit endlich die Ehrungen für das Explosionsunglück bei Bayernoil im Jahr 2018 vorgenommen werden und noch im selben Monat fand die Mitgliederversammlung und die bayerische Wirtschaftsnacht der vbw in München statt.
Im weiteren Verlauf des Jahres standen der Antrittsbesuch im Innenministerium, die erste Ausschusssitzung nach den Neuwahlen und die Verbandsversammlung des LFV Bayern an. Den Abschluss des Jahres gestaltete das beliebte Herbstseminar im November am Flughafen Nürnberg. Hiermit beendete Richard Kern seinen Bericht über das Jahr 2022. Im Anschluß folgten die obligatorischen Berichte des Schatzmeisters und der Revision, welche ebenfalls aufmerksam verfolgt wurden. Nach Abstimmung über einige Neuerungen im Vereinsrecht, wurde für die ausscheidende Revisorin Dr. Antje Müller, Berthold Birnthaler zum neuen Revisor gewählt. Nach kurzen Dankesworten von Richard Kern für die geleistete Arbeit an den gesamten Vorstand, die Sprecher und Fachbereichsleiter und der Geschäftsstelle, endete eine ebenso interessante, wie aufschlussreiche Landestagung des Werkfeuerwehrverband Bayern e.V.
Die Veranstalter danken allen Teilnehmern und freuen sich auf ein Wiedersehen bei der Landestagung 2024, am 25. April 2024 in Neustadt bei Coburg (Oberfranken).
Text: Jan Micheler, Redakteur Werkfeuerwehrverband Bayern e.V.
Fotos: Stefan Zündl, Werkfeuerwehrverband Bayern e.V.