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Nach zweijähriger Zwangspause hat sich die RETTmobil International am Mittwochmorgen eindrucksvoll zurückgemeldet.

Schon bevor die Tore geöffnet wurden, warteten Hunderte von Interessierten an den Eingängen. Am frühen Abend meldeten die Veranstalter allein für den ersten Messetag über 7.000 Besucherinnen und Besucher.

Eines der Highlights des ersten Messetages stand gleich zu Anfang auf dem Programm: Die offizielle Eröffnung der 20. RETTmobil, verbunden mit der Übergabe einer Spende in Höhe von 26.000 Euro für Ukraine-Hilfsmaßnahmen. Den Betrag stellte die Interessengemeinschaft der Hersteller von Kranken- und Rettungsfahrzeugen e.V. (IKR) als ideeller Träger der RETTmobil International zur Verfügung. In Empfang nehmen konnten den stattlichen Betrag das Deutsche Rote Kreuz sowie der Deutsche Feuerwehr-Verband. Ebenfalls wurde die festliche Bühne genutzt, um Hermann Josef Nolte die IKR-Ehrenmitgliedschaft zu verleihen. Nolte wurde als Gründer der GSF Sonderfahrzeug GmbH für seine langjährigen Verdienste rund um die Entwicklung der Fahrzeugtechnik und des Rettungswesens geehrt.

Für viel Aufmerksamkeit sorgte das anschließende Grußwort des diesjährigen RETTmobil-Schirmherrn, DRK-Generalsekretär Christian Reuter. In ruhigen Worten las er der Bundespolitik nach allen Regeln der Kunst die Leviten. Man habe das Gefühl, dass im Katastrophenschutz alles abgeschafft worden sei, was jetzt dringend gebraucht würde, sagte Reuter. Die Abschaffung zum Beispiel von Sirenen sei lange Zeit gesellschaftlicher Konsens gewesen. Doch nach Flüchtlingswelle, Corona-Pandemie, Sommerhochwasser und Ukraine-Krieg werde immer deutlicher, dass man nicht in einer krisenfreien Welt lebe. „Ich weiß nicht, was noch passieren muss, um die Bundespolitik zu überzeugen, dass hier was gemacht werden muss“, so Christian Reuter. Auf Dauer könnte man nicht – wie aktuell – von der Substanz leben. Der DRK-Generalsekretär forderte ein Ende der „Streichorgien“ zu Lasten des Bevölkerungs- und Katastrophenschutzes, Investitionen in Höhe von zwei Milliarden Euro für den Schutz und die Sicherheit der Bevölkerung sowie eine Gleichstellung der ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer aller Hilfsorganisationen und Fachdienste.

Karl-Heinz Banse, Präsident der Deutschen Feuerwehr-Verbandes (DFV), zeigte dann gleich eine Möglichkeit auf, wie es künftig besser laufen könnte. Für Oktober 2023 sei die FIREmobil als neues Format für Großeinsatzlagen zu Land, zu Wasser und in der Luft geplant. Im brandenburgischen Welzow wird es unter anderem um die Folgen von Stürmen, Überschwemmungen und Waldbränden gehen. Gedacht wird zum Beispiel an Praxisvorführungen mit Löschflugzeugen, wie sie bislang in Deutschland noch nicht zur Verfügung stehen. DFV-Präsident Banse bringt es auf den Punkt, wenn er sagt: „Wir wollen zeigen, wie die Dinge funktionieren.“ Brandenburg als eines der Bundesländer mit der größten Waldbrandgefahr, sei hierfür der ideale Standort.

Die Grundidee der FIREmobil geht auf Manfred Hommel, Geschäftsführer der Fuldaer Messegesellschaft, zurück. Insofern freute er sich nicht nur über das überaus positive Feedback, das es zu den neuen Veranstaltungsplänen gab. Auch der Verlauf des ersten Messetages insgesamt machte ihn zufrieden. „Ich muss zugeben, dass ich im Vorfeld Blut und Wasser geschwitzt habe, ob wir die RETTmobil International wie geplant stattfinden lassen können. Nach dem ersten Messetag bin ich aber deutlich entspannter.“ Der Zuspruch sei so groß gewesen, dass die Tore schon vor neun Uhr hätten geöffnet werden müssen. Die Organisation hätte sehr gut funktioniert. Und trotz aller Gerüchte, bekräftigte Manfred Hommel, werde Fulda mindestens bis 2030 der Veranstaltungsort der RETTmobil International bleiben. Der gelungene Neustart am Mittwoch dürfte ihn in seiner Entscheidung bestärkt haben.

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RETTmobil international aus der Höhe betrachtet – die Drohneneinheit des BRK Fulda überträgt die Aufnahmen an einem gigantischen Bildschirm. (C) Stegmeier Feuerwehr Fachjournal

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