THW Landesverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt
Technisches Hilfswerk und polnische Feuerwehr trainieren gemeinsam in Rzepin (Polen) Waldbrandbekämpfung
Berlin (ots) Die polnische Feuerwehr und das Technische Hilfswerk (THW) übten am Wochenende in Rzepin (Polen) diverse Szenarien von Waldbrandbekämpfung. Fast 400 Rettungskräfte meldet das THW, davon 80 aus Deutschland, waren bei der Übung mit dabei. Zur üblichen Ausrüstung kamen Löschflugzeuge und Drohnen. Zusammen mit polnischen Kräften trainierten THW-Helferinnen und Helfer den Einsatz des europäischen High Capacity Pumping (HCP) Moduls für die Löschwasserversorgung über lange Strecken hinweg auch in schwierigen Geländen.

Gemeinsam mit den Partnern der polnischen Berufsfeuerwehr PSP wurde eine leistungsstarke Förderstrecke aufgebaut: über 1.200 Meter Länge und mit einer Pumpleistung von bis zu 15.000 Litern pro Minute. Foto: THW/ Vincent Pölsing
Das Szenario war ein Waldbrand in der Grenzregion Rzepin mit der Anforderung des HCP Moduls und Stabspersonal. Gemeinsam mit den Partnern der polnischen Berufsfeuerwehr PSP wurde eine leistungsstarke Förderstrecke aufgebaut: über 1.200 Meter Länge und mit einer Pumpleistung von bis zu 15.000 Litern pro Minute. Damit konnten Löschfahrzeuge aus Deutschland und Polen direkt in Brandnähe betankt und ein schneller Löscherfolg erzielt werden – unterstützt durch mehrere Löschflugzeuge über den Köpfen.
Nach der gelungenen Übung waren sich Polen wie Deutsche einig: Die Zusammenarbeit der Einsatzkräfte funktionierte trotz sprachlicher Hürden reibungslos. Fazit: Die Übung war ein echtes Zeichen gelebter europäischer Zusammenarbeit.

An der Übung waren 400 Rettungskräfte beteiligt, 80 davon aus Deutschland. Das thw war mit 22 Einsatzkräften und zehn Fahrzeugen mit dabei. Foto: THW/ Vincent Pölsing
Zwei THW-Landesverbände (Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt und Hannover, Bremen, Niedersachsen) waren mit zehn Fahrzeuge und 22 Einsatzkräften aus 13 verschiedenen Ortsverbänden bei der “Rzepin 2025”-Übung dabei. Sebastian Gold, der Landesbeauftragte in Berlin, dankte den THW-Helferinnen und Helfern, hob die Bedeutung der Zusammenarbeit mit der polnischen Feuerwehr hervor und erklärte: “Ihr seid Brückenbauerinnen und Brückenbauer. In heutigen Zeiten ist der Austausch mit unseren polnischen Nachbarn wichtig und notwendig.”
Die Übung, im Rahmen des EU Projekts INTEREG monatelang vorbereitet, brachte diverse Rettungsorganisationen aus Polen und Deutschland zusammen: Löschkompanien der Państwowa Straż Pożarna Gasnicza und Lubuska (PSP, Polnische Berufsfeuerwehr), das HCP-Modul Gorzów, eine Freiwillige Feuerwehr aus dem Landesfeuerwehrverband Brandenburg, die LSTE Eisenhüttenstadt (Brandenburger Landesschule und Technische Einrichtung für Brand- und Katastrophenschutz im Land) sowie Vertretende der Forstverwaltung der Oberförsterei Rzepin.

Eine Premiere war die Anforderung einer THW-Drohneneinheit durch die polnische Feuerwehr. Der Trupp Unbemannte Luftfahrtsysteme aus Halle (Saale) kam in den Einsatz und verschaffte den Überblick aus der Luft. Foto: THW/ Vincent Pölsing
Drohnen im Einsatz
Eine besondere Premiere war die Anforderung einer THW-Drohneneinheit durch die PSP. Der Trupp Unbemannte Luftfahrtsysteme aus Halle (Saale) kam in den Einsatz und verschaffte den Überblick aus der Luft. Mit einem Live-Feed konnte die Einsatzleitung das Geschehen überwachen und frühzeitig auf gefährliche Veränderungen reagieren. Zusammen mit den polnischen Drohnenteams wurden Brandherde aus der Luft aufgeklärt und präzise für die Bodenkräfte und Löschflugzeuge markiert.
HCP wird für die Wasserförderung über lange Wegstrecken eingesetzt. Geübt wurde mit dem Einsatz von unter anderem THW-Pufferbecken von bis zu 30.000 Litern Wasser. Mit einer Pumpe wurden 15.000 Liter pro Minute Wasser aus dem Becken entnommen und weiterbefördert und mit Schläuchen oder Tanklöschfahrzeugen zur Bekämpfung des Waldbrandes eingesetzt.

Polnische und THW-Einsatzkräfte übten den Einsatz des europäischen High Capacity Pumping (HCP) Moduls. Foto: THW/ Vincent Pölsing
Meldung des THW Landesverband Berlin, Brandenburg, Sachsen-Anhalt von Montag, 28. April 2025